Eil-Bulldog D9538

Die in den 1930er bis 1950er Jahren von der Firma Heinrich Lanz AG in Mannheim hergestellten Schlepper, die unter dem Markennamen "Bulldog" verkauft wurden, waren hauptsächlich als Zug- und Antriebsmaschinen für landwirtschaftliche Zwecke gedacht. In den 1930er Jahren entstand jedoch im Deutschen Reich ein zunehmender Bedarf an Zugmaschinen für den Güternahverkehr.

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LKWs erwiesen sich in diesem Fall als zu teuer und zu unflexibel. Traktorenähnliche Fahrzeuge eigneten sich besser, da sie flexibler einzusetzen waren. Während eine Zugmaschine einen oder zwei beladene Anhänger zum Bestimmungsort zog, konnten weitere Anhänger bereits beladen werden. 

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Die Traktoren, die von den Herstellern für diese Zwecke angeboten wurden, basierten in der Regel auf Ackerschleppern und wurden für den Einsatz als Straßenzugmaschinen werksseitig mit spezifischen Ausstattungen versehen. 

Auch unser 38 PS starker Lanz Eil-Bulldog D9538, Baujahr 1935, ist prinzipiell ein Ackerschlepper ("Ackerluftbulldog"), der mit einem schneller übersetztem Getriebe, durchgehenden "automobilmäßigen" Kotflügeln, einer gefederten und gepolsterten Doppelsitzbank sowie dem charakteristischen "Auspuff-nach-unten"ausgerüstet wurde. Dies sind die Haupterkennungsmerkmale der "Eil-Bulldogs". Weitere feine Details, die einen Ackerluftbulldog von einem Eil-Bulldog unterscheiden, sind die doppelte Lenkradklammer sowie kleine Schmierböckchen auf der Rückseite des Bulldogs. 

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Aufgrund des hohen Preises von über 15.800,- RM wurden nicht allzuviele Eil-Bulldogs verkauft, weswegen diese speziellen Schlepper heute zu den begehrtesten und meistgesuchtesten der Oldtimerszene zählen. Keine anderen Fahrzeuge besitzen eine solch gelungene Verbindung aus uriger Motorentechnik und elegantem Erscheinungsbild.

Der "Eiler"meines Vaters ist ein waschechter, früher Eil-Bulldog aus dem Baujahr 1935. Er ist mit der originalen, schweren Lanz-Seilwinde ausgestattet. Um die Zugleistungen noch zu erhöhen, besitzt der Eil-Bulldog meines Vaters die schweren Lanz- Radgewichte in den Vorder- und Hinterradfelgen. Typisch für die Lanz- Straßenzugmaschinen waren auch die großvolumigen Hinterreifen, in diesem Fall der Dimension 14.00-20". 

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Der Eil-Bulldog ist sehr aufwendig und originalgetreu restauriert worden und befindet sich seit 1998 in dem Besitz meines Vaters. Es ist jedes Mal ein Genuß, mit dem Eil-Bulldog bei schönem Wetter ein Oldtimer-Traktorentreffen zu besuchen. Gerade der nach unten geführte Auspuff des Lanz verleiht dem Eil-Bulldog einen faszinierenden Klang und sorgt für ein sehr elegantes Erscheinungsbild.

Hierzu haben Sie hier nun zwei Möglichkeiten, sich die Faszination "Eilbulldog" auf sich wirken zu lassen:

 

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